Lesung am Leeren Stuhl in Obermenzing

161109-leerer-stuhl-120Mittwoch, 25.1.2017, 17:00 Uhr „Leerer Stuhl“, Obermenzing, an der Kirche Leiden Christi: Namenslesung vertriebener und ermordeter Juden aus Menzing.

Gedenkakt am neuen Obermenzinger „Leeren Stuhl“ für jüdische Opfer des Naziregimes

Der „Gebeugte, leere Stuhl“ an der Obermenzinger Kirche Leiden Christi weist auf die Leerstellen hin, die die vom Nazi-Terror verfolgten, vertriebenen und ermordeten Juden hier bei uns hinterlassen haben.

Mitglieder der Geschichtswerkstatt, die vor einigen Jahren das Buch und die Ausstellung „Ins Licht gerückt, jüdisches Leben im Münchner Westen“ erarbeitet hatten, verlesen ihre Namen. Zudem stellen sie am Mittwoch, 25. Januar 2017 Einzelschicksale vor: Klara Mayr wurde als Nähschwester in der Blutenburg versteckt gehalten und hat überlebt, ebenso Frieda und Ruth Jordan, die sich  auf einem Bauernhof am Tegernsee versteckt hielten. Der Ledergroßhändler Simon Kahn wurde enteignet, kam nach Dachau, konnte aber mit einem Teil seiner großen Familie in die USA ausreisen. Viele seiner Angehörigen, die auch in Obermenzing wohnten, wurden nach Kausnas deportiert und dort ermordet, ebenso wie Berthold Hirsch, der ein paar Jahre vorher noch als Stifter der Obermenzinger Gemeindebibliothek öffentlich geehrt worden war. Ernest Landau, der Gründer der jüdischen Zeitung „Neue Welt“, überlebt mehrere Konzentrationslager. [Die Opfer der Shoah aus Obermenzing]

Ablauf der Feier:

Musik
Klaus Herber, Vorsitzender Kulturforum München-West: Begrüßung
Musik
Dr. Schoßig, Leiter Geschichtswerkstatt: Zu den Hintergründen
Namenslesung der Opfer
Musik

Einzelschicksale:
Angela Scheibe-Jaeger: Klara Mayr
Angela Scheibe-Jaeger: Frieda und Ruth Jordan
Doris Barth: Familie Simon Kahn
Almuth David: Trina Kuttner
Dr. Peter Knoch: Berthold Hirsch
Dr. Knoch: Ernest Landau

Musik
Verabschiedung: Klaus Herber

 

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Foto von der Einweihung