Mittwoch 20. November 2019 um 12 Uhr am „Leeren Stuhl“ am Pasinger Rathaus: Gedenkstunde für die Pasinger Opfer der Shoah. Am 21. November 1941 wurden fast 1.000 Münchner Juden, darunter auch Pasinger Bürger, in Züge „verladen“, nach Kaunas gefahren und dort ermordet. Daran erinnern wir in dieser Gedenkstunde. Musikalische Gestaltung: Michaela Dietl.
Die Geschichtswerkstatt „Jüdisches Leben in Pasing“ begann 2005 mit den Recherchen zu diesem Thema. Deren Ergebnisse wurden 2008 in einer umfangreichen Ausstellung in der Pasinger Fabrik präsentiert und in einem Begleitbuch dokumentiert unter dem Titel „Ins Licht gerückt — Jüdische Lebenswege im Münchner Westen“.
Auf diesen Forschungsergebnissen basiert unser Wissen um die Verfolgung von Juden im Münchner Westen.
Mit dem Kunstwerk „Leerer Stuhl“, der am Pasinger Rathaus aufgestellt wurde, erinnern die Künstlerinnen Marlies Poss und Blanka Wilchfort an die Jüdischen Bürger, die damals keinen Platz mehr in Pasing hatten. [ Hauptseite Leerer Stuhl in Pasing ]
Am 20. November 1941 wurden fast 1.000 Juden aus dem Lager Milbertshofen in einem ersten großen Transport in den Zug „gesteckt“, nach Kaunas verfrachtet und dort am 25. November 1941 ermordet. Insgesamt sind allein aus Pasing 21 jüdische Menschen durch Verfolgung umgekommen, ermordet worden oder in den Suizid getrieben worden.
Am 20. November erinnern wir vor dem Denkmal „Leerer Stuhl“ am Pasinger Rathaus deren Schicksal, an die Verbrechen, die in unserem Namen begangen wurden.
Wir verbinden mit der Erinnerung an die Verfolgten auch den Wunsch, dass heute und in Zukunft genügend Menschen aufmerksam und verantwortungsbewusst dafür Sorge tragen, dass Ausgrenzung, Hetze, Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft geächtet werden.
Die Gedenkstunde wird musikalisch von Michaela Dietl begleitet.