MITBÜRGER

Ein Teil der Ausstellung „Mitbürger“ zeigt mehrere Generationen von Menschen türkischer Herkunft, zu denen Angelika Drewke einen besonderen Zugang hat, weil sie mit einem Türken verheiratet ist. Sie sagt: „Besonders wohltuend ist für mich die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die ich immer wieder erfahre. In Gegensatz zu anderen erlebe ich außerdem innerhalb von zwei oder drei Generationen einen erstaunlichen Wandel hin zum Inländer.“

Ein weiterer Bereich der Ausstellung unter dem Titel "Gelebtes Leben" widmet sich Porträts von Menschen über 60. Viele dieser Senioren wirken noch sehr aktiv. Andere Bilder entstanden aufgrund des Auftrags, Menschen in einem Seniorenheim zu fotografieren. „Dies war für mich eine Begegnung mit Menschen, die ihr Leben gelebt haben, eine Auseinandersetzung mit dem Alter, dem Tod und dem Glauben“, erklärt sie die Arbeiten.

Die Ausstellung wird vom Kulturforum München West e.V. durchgeführt und vom Verein Pasinger Mariensäule e.V. unterstützt.

Begegnungsmomente

Angelika Drewke interessieren besonders Gesichter jeden Alters. „Die Begegnung mit einer Person ist jedes Mal ein neues Erlebnis, es geht mir um mehr als nur ein Gesicht; es ist die lebendige Begegnung mit einem Gegenüber. Oft offenbaren sich mir diese Begegnungsmomente erst im nach hinein, also mit den Augen des Betrachters“, erklärt die Fotografin.

Malen mit Licht

Die Fotografin Angelika Drewke wurde 1952 in Lübeck geboren, wuchs in Südafrika auf und lebt heute im Münchner Westen. „Meine Mutter war schon Portraitfotografin und ich erinnere mich, wie ich als Kind in ihrer Dunkelkammer immer wieder beeindruckt war, wie ein Bild, ein Gesicht, auf Papier entsteht. Die Fotografie ist für mich ein starkes Ausdrucksmedium, sie ist wie „Malen mit Licht“, das mir dank der Digitalisierung neue Türen geöffnet hat“, so Angelika Drewke über die Faszination, die Fotografie auf sie ausübt.