Ausstellung im Rathaus Pasing vom 08.05. bis 04.07.2012
Eröffnung Dienstag, 8.05.2012
von 18 bis 20 Uhr
Bürgerzentrum Rathaus Pasing
Landsberger Str. 486
Eingang Rathausgasse
Öffnungszeiten
Mo 7.30 - 13.00, Di 8.00 - 18.30
Mi 7.30 - 16.00, Do 8.00 - 17.00
Fr 7.30 - 13.00
Eintritt frei
Führungen Donnerstag, 24. Mai um 18:00 Uhr
und Samstag, 9. Juni um 14:00 Uhr.
Organisation
Kulturforum München-West e.V. mit
Unterstützung vom Verein Pasinger
Mariensäule e.V. und Rischart
Titelseite der Ausstellung
NACHTZUG - Spuren der Raumzeit :
Fotoarbeiten von Lothar Schiffler
Lothar Schiffler: Venedig, Vaporetto N 51, 8. September 2009 20:02 - 20:04 Uhr, Ospedale Celestia. Foto: Schiffler
Pasing Das Kulturforum München-West stellt mit Unterstützung des Vereins Pasinger Mariensäule im Pasinger Rathaus vom 8. Mai bis 4. Juli 2012 LichtBilder von Lothar Schiffler aus. Die Vernissage ist am Dienstag, den 8. Mai von 18 bis 20 Uhr im Bürgerzentrum (Neubau) in der Landsbergerstraße 486. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Bürgerzentrums (Montag 7.30 - 13.00 Uhr, Dienstag 8.00 - 18.30 Uhr, Mittwoch 7.30 16.00 Uhr, Donnerstag 8.00 17.00 Uhr und Freitag 7.30 13.00 Uhr) besucht werden. Der Eintritt ist frei. Führungen gibt es am Donnerstag, 24. Mai, um 18:00 Uhr und Samstag, 9. Juni, um 14:00 Uhr.
Titel mit geheimnisvollem Beiklang
NACHTZUG ein Wort, das vielen Romanen, Filmen oder Songs einen geheimnisvollen Beiklang verleiht. Aber es sind nicht abenteuerliche Geschichten in Zügen, die den Münchner Photographen Lothar Schiffler fesseln. Ihn faszinieren die Lichter der Städte und Landschaften, die beim Blick aus dem Fenster vorüberziehen. „Mit Belichtungszeiten bis über eine Stunde registriert ein kontinuierlich bewegter Film einer Spezialkamera scheinbar abstrakte Spuren in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Strukturen“, erklärt der Künstler seine Arbeitsweise. „Gelegentlich tauchen im Geflecht sich überlagernder Lichtspuren schemenhaft Gebäude oder Leuchtreklamen auf und erlauben so, konkrete Orte zu identifizieren. Auf Schiffen in den Kanälen Venedigs entstand so eine Aufnahmeserie von geradezu mathematischer Musikalität“, so Schiffler.
Zeit sichtbar machen
Seit der Erfindung der Photographie war immer eines ihrer zentralen Ziele die Belichtungsdauer, also die Dimension der Zeit, auf ein Minimum zu reduzieren. Waren bei den Pionieren des neuen Mediums Anfang des 19. Jahrhunderts noch Belichtungszeiten von Stunden oder Minuten erforderlich, erlaubten schon wenige Jahrzehnte später neue Emulsionen und Kameras einen Augenblick im Bruchteil einer Sekunde aufs Bild zu bannen. Heute können selbst Kameramodelle der gehobenen Amateurklasse die Zeit mit einer fünftausendstel Sekunde oder kürzer „einfrieren“. „Mit dem Projekt NACHTZUG Spuren der Raumzeit, möchte ich dagegen der vierten Dimension wieder mehr Raum in der Photographie geben und so Zeit in einzelnen Bildern sichtbar machen“, so der Künstler. Im Rahmen des Projekts NACHTZUG-Spuren der Raumzeit geschieht dies durch Langzeitbelichtungen aus fahrenden Zügen, Straßenbahnen, Schiffen oder auch ganz ungewöhnlichen „öffentlichen Verkehrsmitteln“, die während der Nacht durch Landschaften und Städte fahren. Die vorüber ziehenden Lichter hinterlassen auf dem analogen Film scheinbar abstrakte Spuren in den verschiedensten Formen, Farben und Strukturen.
Ungewöhnliche Art der Photographie
Verschiedene Aufnahmetechniken lassen dabei Bilder entstehen, die so für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Die Aufnahmen sind also keine am Computer generierten Kompositionen, sondern klassische Photographien mit Kamera und Film. Seit vielen Jahren arbeitet Lothar Schiffler an unterschiedlichen Konzepten dieser etwas ungewöhnlichen Art der Photographie und erarbeitet diese „realen Phantasiewelten aus Lichtlinien“. Der 1947 in Schorndorf in Württemberg geborene Photograph und Medienpädagoge (1973 M.A. an der LMU München) hat bereits während seines Studiums Workshops und Praktika in Photographie absolviert und in den 1970er und 80er Jahren Photoreportagen und Medienprojekte in verschiedenen afrikanischen Ländern erarbeitet. Er ist seit Mitte der 1980er Jahre freiberuflicher Photograph, mit Schwerpunkt Werbung sowie photokünstlerischen Projekten, seit fünfzehn Jahren sind seine Arbeitsschwerpunkte Kunst und öffentlicher Nahverkehr. Er lebt in München und stellt seine Werke im In- und Ausland aus. Einige weitere spektakuläre Arbeiten von Lothar Schiffler sind vom 16. Mai bis 24. Juni in der Ausstellung „21X EXPEDITION MÜNCHEN“ in der Pasinger Fabrik zu sehen.