Mittwoch, 7. Oktober 2015 um 19 Uhr Info-Abend zu 100 Jahren Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit. Heidi Meinzolt, Europakoordinatorin der Liga, stellt aktuelle Friedensprojekte vor. Ebenböckhaus, Ebenböckstr. 11. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter kulturforum.muenchen-west@web.de
Frauen. Freiheit. Frieden. – 100 Jahre Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit
Das Kulturforum München-West veranstaltet am Mittwoch, 7. Oktober, einen Abend mit Heidi Meinzolt, der Europakoordinatorin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) zum aktuellen Friedensengagement dieser Organisation. Anlass des Vortags ist nicht nur das 100jährige Jubiläum der Liga, sondern auch die aktuelle Situation. Tausende von Flüchtlingen landen in diesen Tagen bei uns. Sie kommen meist aus Gewalt- und Kriegssituationen. Viel ehrenamtliches Engagement kanalisiert sich in Hilfsmaßnahmen, aber es kommt auch zu berechtigter Kritik an einer verfehlten Flüchtlingspolitik. Doch fragen nur zu wenige nach den Ursachen dieser Kriege, was zu tun ist um Kriege zu vermeiden und wie den universellen Menschenrechten zur Durchsetzung verholfen werden kann.
Fragiler Frieden
„Der Frieden als solches ist fragil. Die „moderne Völkerwanderung“ und „Sicherheit“ wird nur durch das konsequente Zurückfahren von Rüstungsproduktion und durch gerechte Handelsbedingungen, die die Bedürfnisse der Menschen über Profite und Privilegien stellen, bekämpft werden können, nie durch Abschottung und Abschreckung durch Militär“, wie die Ligafrau feststellt. „Eine Organisation, die seit 1915 weltweit gegen leere Worte für den Frieden und gegen militärische Lösungen ankämpft, ist die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“, so Meinzolt. Sie verweist darauf, dass Anita Augspurg (erste promovierte Juristin aus Deutschland) und Lida Gustava Heymann während des Ersten Weltkrieges an der Spitze der deutschen Frauenfriedensbewegung standen. „Sie waren hellsichtig und ihrer Zeit weit voraus, indem sie 1915 allgemeine universelle Abrüstung, die Einrichtung eines internationalen Schiedsgerichts und die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an Konfliktlösung einforderten“, Meinzolt weiter.
100 Jahre nach der Gründung der Internationalen Frauenliga in Den Haag trafen sich im April dort wieder über 1000 Ligafrauen aus allen Kontinenten, unter ihnen Künstlerinnen und Trägerinnen des Friedensnobelpreises. Sie forderten erneut vehement konkrete Alternativen zum Krieg. Sie engagieren sich politisch gegen sexualisierte Gewalt in Kriegsgebieten, gegen Frauen- und Menschenhandel, gegen die Militarisierung ihres Alltags und zunehmenden Fundamentalismus. Sie reden auch über Geld, das besser für Bildung, Gesundheitsfürsorge, sauberes Wasser und Friedensmaßnahmen eingesetzt werden müsste, statt für Militärausgaben.
Mehr Stimmen für die Friedensfrauen
Frauen als Brückenbauerinnen über Grenzen hinweg sind in Bosnien, in der Ukraine, in Syrien oder im Kongo unter schwierigsten Bedingungen unterwegs. Trotzdem sind sie auf der internationalen Bühne noch kaum anerkannte Verhandlungspartnerinnen. Hier muss sich etwas ändern! Dafür braucht die IFFF viele neue MitstreiterInnen.
In München haben zum Jubiläum einige Veranstaltungen stattgefunden, auch ein Festakt im Alten Rathaussaal sowie ein Symposium im Gasteig.
Der Vortrag am 07.10. im Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, beginnt um 19.00; er wird begleitet von einer kleinen historischen Ausstellung und aktuellen Filmausschnitten.
Das Buch „Frauen. Freiheit. Frieden“ zu 100 Jahren Frauenfriedensbewegung von Brigitte Schuchard wird zum Sonderpreis von 15.-€ angeboten. Auch Gäste sind herzlich willkommen.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Eine verbindliche Anmeldung unter kulturforum.muenchen-west@web.de ist wegen begrenzter Plätze erforderlich.