Spektakuläres Verbrechen im Kunstmilieu

Suche nach dem verschollenen weltberühmten Gemälde von Franz Marc:
Kunstkrimi „Der Turm der blauen Pferde“, eine Autorenlesung mit Bernhard Jaumann

Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn: 19.00 Uhr

Buch-Cover
B. Jaumann, privat

Der Gymnasiallehrer Bernhard Jaumann, 1957 in Augsburg geboren, schrieb 1997 seine erste Krimiserie und ist mittlerweile vielfacher Preisträger. 2019 startete er eine neue Reihe, in der die Detektei von Schleewitz mit spektakulären Verbrechen im Kunstmilieu konfrontiert wird. Für das Kulturforum München-West liest der Autor aus seinem ersten Kunstkrimi, bei dem es um die Suche nach einem der legendärsten verschollenen Gemälde der Kunstgeschichte geht, dem „Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc. Das Gemälde zeigt vier muskulöse Pferde, vier Kraftpakete, aufgeschichtet zu einem monumentalen blauen Turm Der berühmte Maler lebte etwa zehn Jahre in Obermenzing, wo sein Vater sich in der Flossmannstraße von August Exter eine Villa erbauen ließ. Das Bild aus dem Jahr 1913 ist eine Ikone der klassischen Moderne es geht um den mysteriösen Verbleib von Marcs Werk. Das Bild hatte Hermann Göring für seine Privatsammlung an sich genommen, seit 1945 gilt es als verschollen und wurde so zu einem Mythos. Göring lebte übrigens in den 1920ern in Obermenzing, der heutigen Döbereinerstraße. Die drei Ermittler recherchieren auch in Pasing.. „Weil es eine Ikone der Moderne darstellt, weil es unschätzbaren materiellen und immateriellen Wert hat, weil es überall präsent und doch nicht mehr da ist, deshalb habe ich diese Bild zu Mittelpunkt meines Kunstkrimis gemacht“, so der Autor. „Vor allem aber, weil die Geschichte seines Verschwindens so voller Geheimnisse und Ungereimtheiten ist, dass die Phantasie eines Krimiautors darauf anspringen muss“. Auf der Jagd nach Mördern, Fälschern und verschollenen Meisterwerken begibt sich die Münchner Kunstdetektei von Schleewitz auf Spurensuche und zu der Frage, warum das Bild verschwunden ist, hat Bernhard Jaumann eine sehr spezielle Idee; lassen Sie sich überraschen. Sein anregendes Leitmotiv ist die Frage nach Wahrheit und Fälschung in der Kunst. Sie erfahren nicht nur viel über den Kunstmarkt, sondern lernen das Gemälde auf ganz besondere Weise kennen.

Wer findet die Kopie des Bildes in Pasing? Zu sehen im öffentlichen Raum…..

Bitte melden Sie sich an unter einladungen@kulturforum-mwest.de, Eintritt 12 € für Mitglieder, 15 € für Nichtmitglieder. Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn: 19.00 Uhr.

Franz Marc
Franz Marcs „Der Turm der blauen Pferde“, 1913 in Sindelsdorf gemalt, ist eine Ikone der klassischen Moderne – und inspiriert bis heute Künstler und Autoren.  (Foto: imago stock/imago/WHA UnitedArchives015648)

Zwei Jungs entdecken in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in einem verlassenen Tunnel nahe des Obersalzbergs einen Zug, randvoll mit Kunstschätzen. Vor allem das Gemälde mit den geheimnisvollen blauen Pferden fasziniert sie – doch dann kommt es zur Katastrophe. Und Franz Marcs Der Turm der blauen Pferde verschwindet für immer. Oder …?
Sprung in die Gegenwart: Die Münchner Kunstdetektei von Schleewitz erhält einen neuen Auftrag. Marcs legendäres Gemälde, von den Nazis zur »entarteten Kunst« erklärt und anschließend in Görings – der übrigens ebenfalls in Obermenzing lebte – Privatbesitz gewandert, soll wieder aufgetaucht sein. Ein steinreicher, kunstsammelnder Industrieller behauptet, das Bild auf verschlungenen Wegen von einem Unbekannten gekauft zu haben. Handelt es sich wirklich um das Original? Es wäre eine Weltsensation. Das Team der Detektei beginnt zu ermitteln. Schnell geraten die drei Detektive in ein Gewirr aus Fälschungen, mysteriösen Todesfällen und einem hollywoodreifen Kunstdiebstahl.

wo ist diese Kopie zu sehen?

PRESSESTIMMEN:

            Der mysteriöse Verbleib von Marcs Werk bietet (…) die fantastische Gelegenheit, herumzuspintisieren, ein paar Spitzen gegenüber dem „verrückten Kunstzirkus“ loszuwerden und klug zu unterhalten. Der gebürtige Augsburger Autor konfrontiert die Leser mit einer ausgefuchsten, immer wieder neue Volten schlagenden Version, wie und warum das Bild nach dem Zweiten Weltkrieg auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist.“ (Florian Welle, in: Süddeutsche Zeitung, 4.11.2022)

            Jaumanns spannendes Werk als Krimi zu bezeichnen, greift zu kurz. In der fiktiven Rekonstruktion des Wegs, den Marcs Bild nach dem Krieg genommen haben könnte, verstrickt der Roman seine Protagonisten und die Leser in ein faszinierendes Spiel um Wahrheit und Illusion, Original und Fälschung und die Bedeutung moderner Malerei. Von geradezu expressionistischer Strahlkraft sind die sprachlichen Bilder, die Jaumann findet.
(Andrea Döring, in: Die Rheinpfalz, 26.1.2019)   

            Ein etwas anderer Krimi ohne durchgeknallte Serienkiller und depressive Kommissare. Und trotzdem ist diese Spurensuche richtig spannend (…) „Der Turm der blauen Pferde“ ist zwar ein Kunstkrimi, aber im Grunde funktioniert er wie ein spektakulärer Vermissten – oder Entführungsfall. Eine Geschichte voller Geheimnisse, bei dem Krimifans voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
(Oliver Steuck, WDR 2 Krimitipp, 18.2.2019)

            Sehr geschickt lässt der Autor Bernhard Jaumann das verschollene Gemälde fiktiv wieder auftauchen und verknüpft seine Fiktion mit dem tatsächlichen Geschehen. (…) Diese Kombination aus realer Vergangenheit, fiktiver Gegenwart und interessanten Charakteren macht diesen Roman letztlich besonders spannend und interessant.
(Christof Renken, Buchblog Buch-O-Meter, 14.2.2019)

            Jaumann hat eine ungemein fantasievolle Geschichte geschrieben, die mit Geheimnissen jongliert, Fakten und  Fiktion geschickt vermischt. Ein verwirrend-komplexes Puzzle um Original und Fälschung, satirische Seitenhiebe auf den Kunstbetrieb inklusive. Absolut lesenswert.
(Volker Albers, Hamburger Abendblatt, 21.03.2019)

            Die diversen und scheinbar unzusammenhängenden Erzählstränge verwebt Jaumann meisterhaft, spannend, rätselhaft und nachvollziehbar zugleich. Ein nervenzehrendes Erzählvergnügen auf hohem Niveau. Und plötzlich interessiert man sich für Kunst. Man darf auch durchaus enthusiastisch sein. Naja, das mit dem Mord sollte man dann vielleicht doch unterlassen.
(sul, Aachener Zeitung, 18.2.2019)         

            Bernhard Jaumann vermischt hier Realität und Fiktion in einer unterhaltsamen Handlung, so dass man überrascht sein darf, wie spannend so ein Kunstthema als Krimi funktioniert. All dies verpackt in glaubwürdige Handlungsverläufe, mit wechselnden Perspektiven und tiefen Einblicken hinter die Kulissen der Kunstbranche. Lesenswert – nicht nur für Kunstliebhaber – und sehr amüsant.
(Iris Tscharf, crimemag,  4.3.2019)           

            Niemand scheint hier mit offenen Karten zu spielen – es wird geschwindelt und getrickst, was das Zeug hält. Und das passt zum Gegenstand der Ermittlungen. Denn die Frage „Original oder Fälschung“ ist ungeklärt und bezieht sich nicht nur auf das Gemälde. So wird Bernhard Jaumanns gewitzt konstruierter Kunstkrimi zum intelligenten Spiel mit Illusion und Wirklichkeit, auf das man sich mit Vergnügen einlassen mag.
(Joachim Feldmann, crimemag,  4.3.2019)

Weihnachtsausstellung der KünstlerInnen des KULTURFORUM MÜNCHEN WEST und der ATELIERTAGE MENZING

Vernissage am Freitag 24. November 2023, 19:00 Uhr

Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen

Viele Künstlerinnen und Künstler des KULTURFORUM MÜNCHEN WEST und der ATELIERTAGE MENZING werden einige ihrer Arbeiten in dieser Weihnachtsverkaufsausstellung zeigen.

Die Ausstellung geht vom 25.11. bis 10.12.2023; geöffnet jeweils Samstag und Sonntag von 15 – 18 Uhr. Vernissage: Freitag, 24.11. um 19.00 Uhr. Finissage: Sonntag, 10.12. um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.

Die Nachwelt feierte seine erstaunliche Modernität. An diesem langlebigen Mythos war Turner nicht unbeteiligt.

Unsere Ausstellung geht der Frage nach, wie sich der Künstler schulte, erfand und inszenierte. Sie widmet sich jenen öffentlichen Strategien, die er etwa bei Ausstellungen in der Londoner Royal Academy oder auch bei seinen Experimenten hinter den Kulissen verfolgte. Die Rezeption Turners in der damaligen Kunstdebatte wie auch in der Nachwelt bildet einen weiteren Schwerpunkt des Projekts; ihr verdankt er seinen Ruf als Vorläufer der Abstraktion.

Es ist ein lang gehegter Wunsch des Lenbachhauses, in seiner stetigen Erforschung der Geschichte der Abstraktion auch das Werk Turners in seiner ganzen Breite zeigen zu können. Dank der Kooperation mit Tate Britain, London, die seinen reichen Nachlass bewahrt, werden Turners Werdegang und seine bildnerischen Innovationen anschaulich nachvollziehbar. Wir zeigen rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen. Die Ausstellung wird vom Lenbachhaus in Kooperation mit Tate, London, organisiert.

Gedenkakt am Mahnmal Gebeugter Leerer Stuhl

Rathaus Pasing/Rathausgasse

Die alljährliche Gedenkstunde an die jüdischen Menschen aus Pasing, die in der Nazizeit diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, findet am Mahnmal „Gebeugter leerer Stuhl“ statt. Es werden ihre Namen verlesen und die Erinnerungszeichen an drei Opfer,  Margarethe und Berthold Sterneck sowie Bernhard Haas, vorgestellt. Eine musikalische Begleitung durch Oliver Klenk, Klarinette und ein Beitrag von SchülerInnen des Elsa Brändström Gymnasium runden das Programm ab. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Kulturforum München-West gedenkt jedes Jahr am 20. November der von den Nazis Verfolgten bei der Gedenkskulptur Gebeugter Leerer Stuhl, den unsere Mitglieder, die beiden Künstlerinnen Marlies Poss und Blanka Wilchfort als ein Mahnmal geschaffen haben. Damit halten wir die Erinnerung wach an die jüdischen Menschen, die in der Nazizeit diskriminiert verfolgt und ermordet wurden.

Der gebeugte leere Stuhl der beiden Künstlerinnen soll ein Symbol und ein Zeichen des Anstoßes sein – ein Mahnmal. Die filigrane Skulptur vermittelt durch ihre unaufdringliche Irritation – die Verfremdung eines vertrauten Gegenstands (Stuhl) – die fragile Existenz der Opfer. Sie besteht aus einem leicht nach vorne gekippten Stuhlobjekt auf verlängerten Füßen, Gesamthöhe ca 4,50 Meter, dessen Sitzfläche fehlt. Die Schieflage der einstigen – nun mehr leeren – Sitzfläche symbolisiert die Vertreibung bzw. Vernichtung der Opfer, deren Platz danach leer blieb. Die Deckplatte des unten befindlichen Sockels besteht aus einer beschrifteten Gedenktafel. Die Skulptur steht seit 2015 am Pasinger Rathaus.

Im Jahr 2018 bekam der Kaufmann Bernhard Haas an seinem 80. Todestag eine Erinnerungsstele vor seinem damaligem Haus an der heutigen Varnhagenstraße 7. In der sogenannten Reichspogromnacht, 9./10. November 1938, wurde der Jude verhaftet, ins  Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er nur wenige Tage später unter nie geklärten Umständen starb. Bernhard Koch von der  Geschichtswerkstatt wird von seinem Schicksal berichten.

Für das Ehepaar Margarethe und Berthold Sterneck, wurde 2022 ein Erinnerungszeichen im Presselweg 1 errichtet. Almuth David und Doris Barth, beide Mitglieder der Geschichtswerkstatt „Jüdisches Leben“, stellen sie vor.  Die beiden Sternecks waren gefeierte Opernstars, Berthold erlebte in München seine größten künstlerischen Erfolge, bis er 1936 mit einem Berufsverbot belegt wurden. Ihr gesamtes Vermögen wurde beschlagnahmt. Sterneck kam in Zwangsarbeit und starb 1943 an den Folgen einer Krebserkrankung; seine Frau Margarethe nahm sich 1945 in einem Versteck das Leben.

Franz Stenzer erhielt im August diesen Jahres ein Erinnerungszeichen an der Nimmerfallstraße. Er lebte zuletzt in der ehemaligen Friedrich-Ebert-Straße mit seiner Ehefrau und drei Töchtern. Als  aktiver Kommunist kam er  im Juni 1933 ins KZ Dachau, wurde schwer gefoltert und mit Genickschuss im August durch die SS ermordet.

Erinnerungszeichen in Form von Tafeln und Stelen, die die Landeshauptstadt München erstellt, ermöglichen ein individuelles Gedenken auf Augenhöhe an Frauen, Männer und Kinder, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie werden auf Antrag in Form von Tafeln an der Hauswand oder von Stelen vor den Orten errichtet, an denen diese Menschen früher gelebt und gearbeitet haben oder an ihren Todesorten. Zusätzlich werden im Internet Biografien dieser Menschen veröffentlicht. Seit 2017 wird den Opfern des Nationalsozialismus in München dezentral gedacht und Erinnerungszeichen aufgestellt.

Klavierabend mit Junhyung Kim Pianistische

Extreme zwischen Dramatik und Melancholie

ARD-Preisträger Junhyung Kim spielt Liszt und Chopin

MVHS Pasing, Bäckerstr. 14

Der junge koreanische Pianist (geb. 1997 in Seoul) erhielt bereits zahlreiche  Auszeichnungen, u.a. errang er 2022 den 2.Preis beim Internationalen Musik Wettbewerb der ARD. Er spielt für uns die Tre Sonetti del Petrarca aus dem zweiten Band der Années de Pèlerinage von Liszt und  die Etüden opus 25 von Chopin.

Die fast gleichaltrigen Romantiker Franz Liszt (1811 – 1886) und Frédéric Chopin (1810 – 1849) genießen bis heute höchste Wertschätzung als Begründer eines neuen, virtuosen und effektvollen Klavierstils. Ein Platz im Olymp der Komponisten wird ihnen aber meist versagt: Zu sehr auf ein einziges Instrument fixiert, zu sehr aus der Emotion und Improvisation schöpfend – Verdikte, die viel zu kurz greifen.

Denn ohne  die Erfindung neuartiger Klangwelten, wie sie Liszt und Chopin gelang, sind Wagner, Bruckner und der musikalische Impressionismus nicht denkbar. Die Ausweitung des klanglichen Spektrums hat es Beiden ermöglicht, eine Vielfalt von Gefühlen und Stimmungen musikalisch auszudrücken. Man kann Chopin und Liszt deshalb mit Fug und Recht als Pioniere der Entwicklung einer modernen, psychologisierenden Musiksprache bezeichnen.  Liszt, der geniale Komponisten-Sponti, der Tasten-Löwe, dem der Einfall oft wichtiger ist als die formale Durchdringung, und Chopin, der sensible und sorgfältige Tonsetzer, stets auf Wirkung und Eleganz bedacht – sie sind bei allen stilistischen Unterschieden Brüder im Geiste.

Das Programm des Klavierabends mit Junhyung Kim verweist auf die lebenslange Bewunderung Liszts für Chopin, mit dem ihn für einige Jahre eine intensive Freundschaft verband. Frédéric Chopin widmete Franz Liszt seine Etüden op. 10. Liszt wiederum eignete seine Grandes Études Chopin zu. Die enge Verbindung scheiterte schließlich wegen des Konkurrenzverhältnisses beider Tastenvirtuosen, wegen Liszts notorischen Frauengeschichten und wegen des komplizierten Verhältnisses der jeweiligen Lebenspartnerinnen zueinander. Dennoch veröffentlichte Liszt nach Chopins Tod ein Buch mit einfühlsamen Erinnerungen an den ehemaligen Freund.

Eintritt: 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €, bis 14 Jahre frei.
Karten nur an der Abendkasse. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de

Die  Années de Pèlerinage von Franz Liszt sind eine Sammlung von Charakterstücken in drei Bänden. In den ersten beiden Bänden verarbeitete er Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen seiner Reisen durch die Schweiz und Italien. Der Titel „Pilgerjahre“ ist nicht wörtlich zu verstehen. Vielmehr bezieht sich der Komponist auf Goethes Entwicklungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.

Jeder Band der Sammlung ist einem „Lehrjahr“ zugeordnet. Der gesamte Zyklus beschreibt damit einen Prozess der Selbstfindung, eine Reise zu sich selbst. Die Tre Sonetti del Petrarca  sind Teil des zweiten Bandes mit dem Titel „Italien“, in dem Liszt seine Begegnungen  mit der bildenden Kunst und der Literatur der italienischen Renaissance verarbeitet hat. Entstanden sind die Sonetti 1839 bis 1846 als Lieder, die Liszt später zweimal zu Klavierstücken umgearbeitet und neugefasst hat. Vorangegangen waren die „Wanderjahre“, die Liszt  mit seiner Lebenspartnerin Gräfin Marie d‘ Agoult überwiegend in der Schweiz und in Italien verbrachte. Aber auch die quälenden Jahre der Trennung des Paares waren Teil dieses Lebensabschnitts, in dem drei gemeinsame Kinder geboren wurden, darunter Cosima, die spätere Ehefrau von Richard Wagner.

An den Tre Sonetti del Petrarca zeigt sich der widersprüchliche Charakter Liszts, der einerseits von einem Leben in Einsamkeit und Kontemplation schwärmte, andererseits bei seinen Auftritten mit seinem exzentrischen Gehabe die Musikwelt – und insbesondere die Damenwelt – zu Begeisterungsstürmen, Kreischexzessen und Ohnmachtsanfällen hinriss. Zu dieser Sucht nach Anerkennung um jeden Preis steht der musikalische Charakter der drei Petrarca-Sonette in diametralem Gegensatz. Sie lassen einen an sich selbst (ver-)zweifelnden Menschen auf der Suche nach Lebenssinn und nach sich selbst erkennen. Petrarca (1304 – 1374), Mitbegründer des Humanismus und einer der größtem Dichter Italiens, verzehrt sich in seinen Sonetten vor Sehnsucht und unerfüllter Liebe nach der fernen, verheirateten Geliebten Laura, auch noch über deren Tod hinaus. Liszt fühlte sich von dieser Sehnsucht nach dem wahren, tiefen Leben und unsterblicher Liebe trotz der von ihm provozierten „Lisztomania“ magisch angezogen.

Das Sonett Nr. 47  besticht durch seine herrliche liedhafte Melodik, durch kühne harmonische Entwicklungen und eine drängend-sehnsüchtige, synkopengetragene Rhythmik. Im Sonett Nr. 104 folgen auf einen verhaltenen Beginn mächtige Aufschwünge mit Doppelgriff-Girlanden, die in ein zärtlich verlöschendes Ende münden. Das Sonett Nr. 124 ist ein nachdenklicher Liebes-Hymnus mit  gebändigter Trauer und einem versöhnlichen, aber fragend-offenen Ausklang.

Frédéric Chopin widmete die zwischen 1832 und 1835 entstandenen 12 Etüden op. 25 Franz Liszts Lebenspartnerin Marie d’Agoult. Seine Etüdengalten zu ihrer Entstehungszeit als nahezu unspielbar. Die technischen Herausforderungen waren revolutionär, und es gab zunächst nur einen unter den Pianisten seiner Zeit, die sie zu bewältigen vermochte: den Widmungsträger der Etüden op. 10, Franz Liszt. Bis heute gehören sie zu den anspruchsvollsten Werken der Klavierliteratur, an denen sich die pianistische Spreu vom Weizen trennt.  Sogar Arthur Rubinstein hatte nach eigenem Bekunden vor den Etüden „eine Todesangst“. Etüden sind an sich musikalische Übungsstücke. Chopins Etüden haben aber nichts zu tun mit den üblichen Fingerübungen der Klavierliteratur. Sie sind  kompositorische Juwele, die musikalische Substanz und technische Herausforderung verbinden. Jede der Etüden behandelt bestimmte spieltechnische Probleme – z.B. gegenläufige Arpeggien (Nr. 1), Terzläufe (Nr. 6), Sexten (Nr. 8), Oktaven (Nr. 10) und beidhändige Arpeggien über die gesamte Klaviatur hinweg (Nr. 12). Aber jede hat auch ihren ganz eigenen Charakter, ihren eigenen „Ton“; besonders eindrucksvoll die „Sturmetüde“ Nr. 11.

Junhyung Kim wurde 1997 in Seoul geboren und erhielt m Alter von zehn Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Derzeit studiert er Klavier bei Antti Siirala an der Hochschule für Musik und Theater München. 2017 war er bereits Teilnehmer des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD; damals gewann er den Sonderpreis der Mozart-Gesellschaft. Im folgenden Jahr gewann er den 3. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb und den Musikförderpreis des Konzertvereins Ingolstadt. 2019 gewann er den 4. Preis beim „Aarhus International Piano“-Wettbewerb in Dänemark und den 6. Preis beim „Sendai International Music“-Wettbewerb in Japan. 2021 wurde ihm der 1. Preis beim „Seoul International Music“-Wettbewerb verliehen und 2022 erspielte er sich beim Internationalen ARD Musikwettbewerb den 2. Preis. Junhyung Kim gibt Recitals in Boston, Paris, Dänemark, Berlin, München, Ingolstadt und Seoul und spielt mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem Münchener Kammerorchester, dem Prime Philharmonic Orchestra in Gunpo (Südkorea) und dem Hwa-Seong Festival Orchestra zusammen.

Traditionelle Europäische Volksmusik:

Akkordeon und Geige auf Entdeckungsreise durch Europa

mit Bernhard Kohlhauf und Daniela Willert

Samstag 18. Nov 2023, 19:00 Uhr; Einlass ab 18 Uhr 

Im Saal beim Alten Wirt, Obermenzing, Dorfstr. 39.

Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf begibt sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz im neu kreierten Programm „Musica Popularis Europa“ auf Entdeckungsreise durch Europa.

wurde krankheitsbedingt abgesagt

Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.

Eintritt 20 €; Mitglieder 17 €

Bitte melden Sie sich an untereinladungen@kulturforum-mwest.de  Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie auch essen möchten, damit der Wirt planen kann.

Auf einer fantastischen Tournee bereisen der Akkordeonist Bernhard Kohlhauf und die Geigerin Daniela Willert nahe und ferne Musiklandschaften Europas, um Menschen und ihre Volksmusiktraditionen aufzuspüren.

Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.

Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf ist mit der Musiktradition seiner Heimat aufgewachsen und interessierte sich seit seiner Kindheit für Volksmusik ferner Länder. Im neu kreierten Programm „Musica Popularis Europa“ begibt er sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz auf Entdeckungsreise durch Europa. Im kongenialen Duo beobachten Willert und Kohlhauf Volksmusikanten und Straßenmusiker in Paris und Neapel und entführen ihr Publikum in kleine Straßencafés und zu hitzigen Tanznächten in Stockholm und Budapest. Es ist also kein Wunder, dass diesem gleichermaßen vielgeliebten und verschmähten Zieh-Orgel-Kasten so viele unterschiedliche Klangfarben entlockt werden, je nachdem ob ein Pariser oder Sizilianer in die Tasten greift.

Bei seinen Gastspielen als Akkordeonist und Bühnenmusiker am Staatstheater am Gärtnerplatz haben sich die beiden Musiker kennen gelernt und spielen seither gemeinsam in mehreren Ensembles. Dazu zählen unter anderen das Kammerensemble Kohlhauf, das sich seit 2007 in der Besetzung Oboe, Violine, Akkordeon, Harfe und Kontrabass ausgesuchten und selbstarrangierten Barock- und Klassikwerken widmet und soeben sein Debütalbum „Festmusik“ herausgebracht hat.

Und auch im Tanzmusikensemble BOARITANGO mit Klarinette, Geige, Akkordeon und Bass spielen Daniela Willert und Bernhard Kohlhauf gemeinsam.

Abwechslungsreich, beseelt und voll harmonischer Frische verspricht der Abend voller Volks- und Tanzmusik mit charmanter Eigenmoderation zu werden.

Bleibt zu hoffen, dass die beiden Vollblutmusiker nach mitreißenden Tangos und Czardas ihre Gäste auch wieder zurück in die schöne oberbayerische Heimat bringen.

Bus 160 Karlsfeld;

bis Blutenburg; + 9 Min zu Fuß ab Pasing Nord; bis Lochhausener Str.; + 3 Min zu Fuß

Bus 56 Blutenburg ab P. Süd

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Wiederholung der Führung: Geothermie Freiham

Bodenseestraße, Ecke Hans-Steinkohl-Straße, 81245 München (An der Pyramide)

Stadtwerke München Heizwerk Freiham Repro: Marcus Schlaf, 02.11.2014

Umweltfreundliche Wärme – Geothermieanlage Freiham

Die Geothermie Freiham ist das erste Element der SWM Fernwärme-Vision. Seit Herbst 2016 deckt es die Grundlast des Wärmebedarfs des neuentstehenden Stadtteils Freiham sowie benachbarter Gebiete im Münchner Westen. Hier wurden dazu zwei Bohrungen mit 2568 m und 3132 m Bohrlochlänge niedergebracht und ca. 90 °C heißes Wasser erschlossen. Eine Vertreterin der Stadtwerke München führt Sie durch die Anlage und erklärt die Funktionsweise.

Die Führung ist bereits ausverkauft

Eintritt 5 €;

Bitte melden Sie sich an untereinladungen@kulturforum-mwest.de